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Kooperationstheater „im Transit“ wagt digital-analoges Experiment
16.12.2020
Kategorie: MuKuBi
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Die Theatergruppe „im Transit“, ein Kooperationsprojekt zwischen der IGS Flötenteich und Jugendkulturarbeit e.V., hat ihr Theaterstück „Wie weit würdest du gehen?“ am Sonntag, 13. Dezember, als Live-Stream zur Aufführung gebracht. Für die drei mitwirkenden IGS Schülerinnen aus Jg. 11 – Marit Gaumer, Jefke Popken, Rebecca Hoffmeyer – war das Kooperationsprojekt ein besonderes Highlight in dieser Coroanzeit.

Die Tanz- und Theatergruppe „imTransit“ hat sich mit der westafrikanischen Legende, in der eine aschantische Prinzessin ihren eigenen Sohn opfert, um ihr Volk vor dem Tod zu retten; kein leichtes Thema ausgesucht und es ist keine leichte Zeit, in der das Stück „Wie weit würdest du gehen?“ zur Aufführung kommt. Die Pandemie hat für die Gruppe einiges verändert.

Theaterexperiment mit interaktivem Livestream

„Anfang Herbst war klar, dass wir das Stück ohne Publikum aufführen müssen“, sagt Bodo Rode, der gemeinsam mit Jesicha Ouyah das Projekt leitet. „Es wird keine Theateraufführung im eigentlichen Sinne.“ Die Gruppe nennt es einen „interaktiven Livestream eines digital-analogen Theaterexperiments“. Was steckt dahinter?

Die Aufführung fand analog im Haus der Jugendkulturarbeit statt, war aber für das Publikum ausschließlich digital zu sehen – auf dem Live-Streaming-Portal Twitch. Dieses Portal bietet auch einen Chat, mit der während des laufenden Videos Nachrichten ausgetauscht werden können.

Kleine Kamera statt großer Bühne

Dass es kein Publikum vor Ort gab, bedeutete für die Schauspielerinnen eine große Umstellung. „Wir haben noch nie digital gearbeitet“, sagte Marit Gaumer (16). „Eine kleine Kamera muss alles einfangen. Wir müssen viel deutlicher spielen, damit die Zuschauer eine Vorstellung von dem Raum bekommen.“

„Das war eine komplett neue Erfahrung“, so Jefke Popken (16). „Am Anfang hatten wir gedacht, es wird schwierig, aber es hat alles richtig gut geklappt.“

Inhaltlich greift das Stück die westafrikanische Legende um die aschantischen Prinzessin und späteren Königin Aura Poku auf. Das ehemalige Aschantireich erstreckte sich auch über Teile der heutigen Elfenbeinküste. Projektleiterin Jesicha Ouyah, strammt von dort und hat diese Legende als Thema vorgeschlagen. Das eigentliche Stück entstand bei den Proben und thematisiert Verlust und Aufopferung, Bequemlichkeit und Verzicht, Macht und Gleichberechtigung.

Proben mit Maske und Abstand

Das Projekt hat im Januar begonnen. Als der erste Lockdown kam, verlegte die Gruppe ihre Textproben ins Internet. Seit Ende April finden die Proben wieder im Haus der Jugendkulturarbeit unter Einhaltung der Hygieneregeln statt. Darüber freuen sich Jefke und Marit sehr. „Es ist schön, dass wir die Möglichkeit haben, das Stück aufzuführen und etwas zu machen, was nicht mit Corona zu tun hat.

Mit großer Begeisterung verfolgten viele Zuschauer*innen aus ganz verschiedenen Ecken der Welt das Stück, denn Jugendkulturarbeit e.V. lud ihre internationalen Projektgruppen zur digtalen Theateraufführung ein.

Wir freuen uns über unsere langjährige Kooperation mit Jugendkulturarbeit e.V., denn für unsere Schüler*innen ist die Teilnahme an den außerschulischen Theaterprojekten eine große Bereicherung. Es ist toll zu sehen, wie die Schüler*innen auf der Bühne ihr Potential entfalten und sich künstlerisch engagiert mit wichtigen Lenbensfragen auseinandersetzen, so Annegret Meyer (Koordinatorin Schule:Kultur an der IGS Flötenteich).