Zeit für mich

Langfristiger Aufbau von Kompetenzen erfordert regelmäßige Wiederholung, orientiert an den individuellen Bedürfnissen. Daraus ergeben sich persönliche Übungsschwerpunkte, für die die „Zeit für mich“ den nötigen Raum in der Unterrichtszeit bietet. Darum beginnen die SchülerInnen jeden Morgen selbstorganisiert, aber begleitet und unterstützt durch Lehrkräfte mit der Bearbeitung von individuellen Übungsaufgaben. Die Kinder lernen, ihren Lernstand zu reflektieren und zunehmend selbständiger zu arbeiten.

Damit ersetzt die ‚Zeit für mich‘ die klassischen Hausaufgaben. Die Zeit erweitert dabei den Spielraum für individuelles Arbeiten aus der Arbeit mit Fachthemenplänen im Fachunterricht. Auch hier arbeiten sie in ihrem Tempo an ihren Aufgaben

Durch individuell ausgerichtetes Üben verbessern sich die Leistungen der Kinder.

Die ‚Zeit für mich‘ findet an 4 Tagen in der Woche von 8 Uhr bis 8.45 Uhr statt. In der ersten ‚Zeit für mich‘ der Woche wird im Logbuch die Woche geplant. Die Zeit für mich‘ unterliegt klaren Regeln. Die 45 Minuten werden folgendermaßen aufgeteilt, wobei die Phasen bei höheren Klassenstufen angepasst werden:

8.00-8.05

8.05 -8.25

8.25-8.40

8.40-8.45

Organisieren des Materials

Ich-Phase

selbstständiges Arbeiten

Du-/Wir-Phase

bzw. Ich-Phase

unterliegt der Entscheidung des Kindes bzw. der pädagogischen Entscheidung des Lehrers/der Lehrerin

Reflexion

Gesteuert durch Fragen wie:

Warum hast du heute an welchem Thema auf welche Art und Weise gearbeitet?

Reflexion wird im Logbuch dokumentiert.

 

Es wird nicht gesprochen

 

Es darf miteinander gesprochen werden, wenn gemeinsam an einer Sache geübt wird oder man sich gegenseitig hilft.

 

Natürlich muss diese Form der Selbstorganisation schrittweise eingeübt werden. Die Arbeitsweise wird von Klasse 5 an schrittweise und mit Unterstützung durch die Lehrkräfte eingeübt.

Natürlich ist für alle eine Kontrolle durch die Lehrkraft ist erforderlich. Dabei geht es allerdings nicht darum die Lösungen zu kontrollieren. Diese liegen im Idealfall zur Selbstkontrolle in der Klasse aus.  Die Lehrkraft kontrolliert in der Zeit für mich vielmehr, ob die Aufgaben sinnvoll verteilt und eingetragen sind. Besonders beachtet wird, ob das was im Logbuch geplant wurde mit dem was gerade bearbeitet wird übereinstimmt.

Die Entwicklung der Selbst- und Lernkompetenz wird über die regelmäßigen Rückmeldungen und im LEB dokumentiert und zurückgemeldet.

Organisation inhaltlich:

Eine Aufgabenübersicht für die einzelnen Hauptfächer Mathematik, Deutsch, Englisch ermöglicht das selbstständige Arbeiten mit aufsteigenden Schwierigkeitsstufen an einzelnen Kompetenzen

Diese Aufgabenzettel stellen ein Minimum an Individualisierung sicher. Ergänzt werden diese Aufgaben bei Bedarf durch individuelle Aufgabenangebote durch die Fachlehrkraft.Darüber hinaus kann die Lehrkraft Materialien im Klassenraum zur Verfügung stellen (Materialordner, Spiele [z.B.:Memory starke Verben Präteritum, Raum-Lage-Spiele wie Ubongo,…). Die SchülerInnen wählen aus diesen Materialien Aufgaben aus. Die Lehrkraft berät die SchülerInnen bei der Auswahl durch individuelle Beratungsgespräche, Rückmeldungen, LEBs und Kompetenzraster.

Zusätzlich können pro ‚Zeit für mich‘ maximal 10 Minuten Vokabeln ritualisiert geübt werden. Hier wird ein besonderes Augenmerk auf die (Methoden-) reflexion gelegt (investierte Zeit/Methodenwahl– Ergebnisse der Vokabeltests).

Rolle der Lehrkräfte

Die Lehrkräfte

  • überprüfen, ob das Logbuch sinnvoll für die Planung der Woche genutzt wird
  • führen Beratung und Kontrolle hinsichtlich sinnvoller Verteilung der Stunden auf die Fächer in Absprache mit den Fachlehrern durch
  • beraten bei der Auswahl der Aufgaben und der Schwierigkeitsstufe
  • überprüfen, ob das Logbuch auch Aussagen über die gewählte Methode z.B. zum Vokabelüben enthält
  • beraten bei Fachfragen
  • leiten bei der Reflexion über Erreichen der angestrebten Lernziele, Arbeitsverhalten, Aufgabenauswahl und Methode an
  • unterstützen bedürftige SchülerInnen
  • sorgen die Einhaltung der Regeln

Wie gehen wir mit SuS um, die nicht selbstständig arbeiten können bzw. wollen?

Natürlich gibt es Kinder, die noch Unterstützung benötigen, um die Zeit sinnvoll nutzen zu können. Diese Kinder arbeiten zum Beispiel zunächst an einem Wochenplan, der mit ihnen gemeinsam erstellt wurde. Mit Unterstützung und Kontrolle der Lehrkraft teilen sich diese Kinder die Aufgaben des Wochenplanes dann auf die die ‚Zeit für mich‘ -Tage auf. Auch bei der Bearbeitung werden sie enger begleitet und kontrolliert. Ziel bleibt aber immer das selbstständige Lernen und Arbeiten.