Schüler führen durch „Brandspuren“ im Schloss
20.12.2021
Kategorie: MuKuBi

Schülerinnen der IGS Flötenteich haben andere Schüler durch die jüngste Ausstellung im Landesmuseum geführt. Jetzt wurden sie in die Deutsche Kinemathek in Berlin eingeladen.

Ein filmhistorischer Schatz war bis vor wenigen Tagen im Schloss zu sehen: historische Filmplakate in der Ausstellung „Brandspuren“, die das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte gezeigt hat. Fünf Schülerinnen aus dem 11. Jahrgang der IGS Flötenteich haben sich so intensiv damit beschäftigt, dass sie im Zuge des Projektes „schule@museum“ ganze Schulklassen durch die Ausstellung führen konnten. Die Schule ist für ihr kulturelles Profil auch Teil des Förderprojekts „Schule:Kultur“.

Geschichte der Ausstellung

Betreut von ihrem Lehrer Sven Kromminga hatten sich die Schülerinnen in einer Projektwoche zusammengetan, um eigene Führungen im Zuge des Oldenburger Plakatherbstes zu gestalten. Die gezeigten historischen Filmplakate aus den ersten vierzig Jahren der Filmgeschichte wurden 1986 in einem Salzbergwerk in Grasleben gefunden, wo das Reichsfilmarchiv der Nationalsozialisten seit dem Krieg lagerte. Die teilweise stark zerstörten Plakate wurden in den letzten Jahren aufwendig restauriert und waren zum ersten Mal in Oldenburg zu sehen.

Schülerstimmen

„Ich fand es besonders interessant, dass wir einen Einblick in die frühe Filmgeschichte erhalten haben als auch die politischen Zusammenhänge der Filme und wie sie zu Propaganda-Zwecken genutzt wurden“, sagt Levana Schipper (16). Die Projektteilnehmerinnen wählten einige der ausgestellten Filmplakate für ihre Führung aus und recherchierten zu den Hintergründen der Filme, aber auch den Lebensumständen der Kaiserzeit, der Weimarer Republik und der Zeit des Nationalsozialismus.

„Mir hat besonders die selbstständige Erarbeitung völlig neuer Themen gefallen. Wir konnten selbst die Entwicklung des Projektes steuern und entscheiden, was wir gerne erzählen wollen oder nicht“, sagt Fenna Schwarz (16) und lobt den Schüler-fürSchüler-Ansatz: „Man hat direkt das Gefühl anderen Schülern etwas beizubringen.“ In den Führungen schafften die Schülerinnen es zudem, Bezüge zu aktuellen Themen herzustellen. Die Gäste wurden auch interaktiv eingebunden und die Hintergründe veranschaulicht. „Uns hat das Projekt gezeigt, wie schön es ist, als Gruppe zusammenzuarbeiten“, finden Isabella und Medea Petersen (16).

Einladung nach Berlin

An mehreren Führungstagen hat die Gruppe Gäste verschiedener Schulen durch die Ausstellung geführt. „Ich nehme mit, dass es Spaß macht, Verantwortung zu übernehmen und am Ende ein tolles Ergebnis zu erzielen, auf das man selbst stolz ist“, sagt Anne Mersmann (17). Trotz der verschärften Hygiene-Maßnahmen waren alle Führungen ausgebucht. „Das Projekt und die Kooperation mit dem Oldenburger Schloss und Mediavanti war ein voller Erfolg“, sagt Sven Kromminga, „und es ist noch nicht abgeschlossen. Im nächsten Jahr folgen wir einer Einladung der Deutschen Kinemathek in Berlin und dürfen uns die Filmplakate an ihrem ,Stammplatz“ ansehen’.“